1527: Aus dem finstren Mittelalter in die Welt der Moderne: Marburg findet Buch und Buchdruck

Jürgen Wolf schaut zurück zu den Gründungsjahren der Universität: Was benötigt eine Universität neben Dozenten und Studenten? Richtig, Bücher! Ein Buchdrucker muss also her, denn bislang war Marburg nicht als Zentrum der Literatur(-produktion) bekannt und Bücher wurden aus den umliegenden Klöstern bezogen. Der Videopodcast nimmt uns mit in die Literaturgeschichte des späten Mittelalters an der Schwelle zur Neuzeit und stellt uns zahlreiche Erstdrucke vor, die sich auch heute noch im Besitz der Universitätsbibliothek befinden.


Melchior Kirchhofers Studienbeginn – Vernetzungen und Beziehungen im Marburg des 18. Jahrhunderts

Persönliche Beziehungen und Netzwerke prägten die Gesellschaft des späten 18. Jahrhunderts. Am Beispiel des Tagebuchs von Melchior Kirchhofer zeigt Christina Stehling, wie auch der Beginn eines Studiums in einer neuen Stadt davon geprägt war. Der spätere Schweizer Pfarrer und Kirchenhistoriker Melchior Kirchhofer studierte als 19jähriger in den Jahren ab 1794 in Marburg. Sein Theologiestudium hatte er zunächst in der Schweiz begonnen, die Studienordnung sah einen zweijährigen Studienaufenthalt an einer deutschen Universität vor, so dass sich Kirchhofer – wie schon vor ihm sein Vater – in Marburg immatrikulierte.


Demokratischer Republikaner und liberaler Wissenschaftler. Die Marburger Jahre des Nationalökonomen Wilhelm Röpke

Prof. Dr. Eckart Conze widmet sich in seinem Podcast dem ehemaligen Marburger Studenten und als Nationalökonom bekannt gewordenen Wilhelm Röpke. Röpke studierte, promovierte und habilitierte mit nur 24 Jahren im Jahr 1922 an der Universität Marburg, zu der er 1929 auf eine Professur zurückkehrte. Nur wenige Jahre später sah er sich durch Hass und Verfolgung der an die Macht gekommenen Nationalsozialisten gezwungen, Deutschland zu verlassen. Eckart Conze wirft ein Schlaglicht auf Röpkes Lebensweg, die erlittene Verfolgung und den politischen sowie ökonomischen Standpunkt Röpkes und erklärt, weshalb die Erinnerung an Röpke eine gebrochene bleiben muss.


Zwischen Künstlertapeten, „studentischem Zusammengehörigkeitsgefühl“ und einem „Forum der Meinungsäußerung“. Die Studierendenzeitung „marburger blätter“ (1951- 1977) als wertvolle Quelle der Studierendengeschichte(n)

Eine andere wertvolle Quelle zur Studierendengeschichte und zum Leben in Marburg bildet die studentische Zeitschrift „marburger blätter“, die Sarah Kramer in ihrem Podcast näher vorstellt. Herausgegeben wurde die Zeitschrift vom Allgemeinen Studentenausschuss (AStA) der Philipps-Universität und erschien von 1951 bis 1977, je etwa drei bis vier Mal pro Semester. Welche Anknüpfungspunkte sich für die Forschung bieten, wie Kontextualisierung notwendig ist und welche spannenden Einblicke die Ausgaben in das Leben der 50er bis 70er Jahre bieten, fühlt Sarah Kramer in ihrer Podcast-Folge nach und macht Lust, selbst einmal die „marburger blätter“ aufzuschlagen.


Im Interview: Max Bär

Max Bär hat gerade sein Studium an der Philipps-Uni abgeschlossen. Im Gespräch mit Jan Battenberg erzählt Max Bär von der „Jüdischen Hochschulgruppe“, die er in seiner Studi-Zeit gegründet hat, um andere jüdischen Menschen an der Uni zu versammeln und in den gemeinsamen Austausch zu treten. Die jüdische Vielfalt in Marburg ist riesig, dass spiegelt sich auch in der Hochschulgruppe wieder.